Stifter-Villa Kirchschlag

Die Kulturinitiative Narrenschyff ist nun schon zum dritten Mal zu Gast in der Stifter-Villa in Kirchschlag bei Linz. Auch diesmal laden wir wieder zu einer Ausstellung mit KünstlerInnen aus unterschiedlichen Kunstgenres (Malerei, Video, Bildhauerei, Objekt, Installation, Musik und Lyrik) ein.

Eröffnung: Samstag, 10. Juni, 15 Uhr

(Stifter-Villa, Kirchschlag 38, 4202 Kirchschlag bei Linz)

Livemusik von Abraham John mit Freunden und
Einführung  „Gedanken zu Kohelet“
von Mag. theol. Markus Gerhold

 

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Windhauch und Luftgespinst

Angeregt von den Texten aus dem Buch Kohelet und anderen Texten zur Vergänglichkeit, sowie auch einem Zitat von Fernando Pesoa, wurde die Idee zu diesem Ausstellungstitel geboren. Nicht nur die Bildende Kunst, auch das Wort und der Klang sollen Raum haben in diesem Projekt. KünstlerInnen aus verschiedenen Sparten sind eingeladen, Arbeiten zu diesem Vorhaben beizusteuern. Viele Beiträge werden eigens für diese Ausstellung erarbeitet, aber es wird auch so manche Arbeit aus dem Fundus der KünstlerInnen geholt und zur Verfügung gestellt. Der Kulturinitiative Narrenschyff ist es ein Anliegen, durch die Anregung über ein Thema Menschen zusammen zu führen und Begegnungen zu fördern. Dies gilt für den Austausch der KünstlerInnen untereinander, soll aber auch allen Beteiligten ermöglichen, in Dialog zu treten mit BesucherInnen aus allen gesellschaftlichen Schichten. Besonders Menschen, die scheinbar am Rande unserer Gesellschaft stehen, sollen in den Kreis eingeladen werden.

Standort der Ausstellung wird nun schon zum dritten Mal die Stifter Villa in Kirchschlag bei Linz sein. Die leuchtend gelben Stege, die für die erste Ausstellung im Jahr 2013 errichtet wurden, befinden sich immer noch an Ort und Stelle und ermöglichen auch diesmal wieder die Bespielung der ansonsten leer stehenden Villa.

Voraussichtlicher Ausstellungstermin: Juni 2017

Idee und Projektorganisation: Walter Gschwandtner
Fotos: W. Gschwandtner, E. Sackel, P. Sackel

 

 

Baustelle

Liebe Leserinnen und Leser,

 

diese Website wird zurzeit umgestaltet. In den nächsten Wochen könnten sich Struktur und Aussehen des Narrenschyff-Blogs deutlich verändern und zwischendurch werden wir wahrscheinlich allerlei Dinge ausprobieren – daher bitte nicht wundern, wenn alles ein wenig verwirrend aussehen sollte. Wir melden uns im Frühling mit einer aktualisierten Seite zurück.

 

Bis dahin bitten wir euch um Geduld und  wünschen allen eine gute Zeit.

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Foto: © Walter Gschwandtner

nimm symbolisch einen
flüchtling bei dir auf!

M. Haider

hintergründe:
die kulturinitiative narrenschyff hat sich ein jahr lang in ihren projekten mit dem thema flucht beschäftigt. ich habe mich mit der installation „schweren herzens, schweren schritts“ im sommer 2014 in kirchschlag/stiftervilla beteiligt. einen bericht darüber findest du hier

seit dieser zeit hat das flüchtlingsthema an brisanz zugenommen. hilfe ist not-wendig! ich habe mich entschlossen, mich von den sockenpaaren zu trennen. gegen eine freiwillige spende, die zu 100% an die flüchtlingshilfe geht, kannst du ein paar mit nach hause nehmen.

wie geht´s?
ganz einfach, komm bei mir zuhause in kirchschlag am maurerweg vorbei oder nimm mit mir kontakt auf:
( mohair@gmx.at oder https://www.facebook.com/mohair.kunst )
spenden unter dem namen: flüchtlinge _ AT16 3427 7000 3247 6814 oder direkt bei mir!

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Text und Fotos: Monika Haider

zu flucht

Im September geht das Fluchtjahr der KI Narrenschyff zu Ende. Zum Abschluss zeigen wir in der Galerie Forum/Wels einen Rückblick auf alle Projekte, die wir seit dem Sommer 2014 zu diesem Themenkreis realisiert haben. Verschiedenste Aspekte von Flucht und Vertreibung wurden von den teilnehmenden KünstlerInnen bearbeitet, untersucht und dargestellt. Viele Menschen brachten ihre Erfahrungen und Gedanken dazu ein und unterstützten uns auf vielfältige Weise. Wir danken an dieser Stelle allen, die uns während des Fluchtjahres begleitet haben und wir würden uns freuen, Sie/Dich bei der Ausstellung zu flucht begrüßen zu dürfen.

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vom erzählen der dinge

Die Kirche zum Guten Hirten in Linz / Neue Heimat beherbergte vom 11. bis zum 18. Juni 2015 die Ausstellung

„vom erzählen der dinge – ENTWURZELUNG|VERZWEIFLUNG|NEUBEGINN“.

Neun Personen aus der Pfarre und ihrer Umgebung hatten sich bereit erklärt, ihre Familiengeschichten, die alle mit der Vertreibung der sogenannten „Volksdeutschen“ nach dem 2. Weltkrieg zu tun hatten, in persönlichen Gesprächen den AusstellungsintitiatorInnen anzuvertrauen. Die daraus entstandenen Berichte und Protokolle bildeten den Rahmen der Ausstellung.  Im Zentrum der Aufmerksamkeit standen aber auch Gegenstände, die eine enge Beziehung zu den Flucht- und Vertreibungsgeschichten haben und von den Mitwirkenden für den Zeitraum der Ausstellung zur Verfügung gestellt wurden.
Teil des Konzeptes der Rauminstallation war die Öffnung  der Wochentagskapelle hin zum großen Kirchenraum.

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Pfarrer Franz Salcher öffnete die Kirche zum Guten Hirten für dieses Ausstellungsprojekt der KI Narrenschyff und begrüßte als „Gastgeber“ bei der Vernissage Publikum und Mitwirkende.

DSC_3964Der Sozialhistoriker Univ. Prof. Dr. Michael John (JKU LInz) zeichnete in seinem Fachreferat ein anschauliches und detailreiches Bild der Lebensbedingungen, die in den ersten Jahren nach dem Krieg in Oberösterreich und insbesondere in Linz herrschten. Die Flüchtlinge und Vertriebenen, die in Linz ankamen, die Befreiten aus den Konzentrations- und Arbeitslagern des NS-Regimes, befreite Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene und viele andere entwurzelte Menschen waren unterzubringen und zu versorgen, obwohl nach den grausamen Kriegsjahren auch hierzulande überall Zerstörung und Not herrschten.

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Walter Gschwandtner, einer der IntitiatorInnen des Projektes und Sprecher der KI Narrenschyff, dankte all jenen, die diese Ausstellung ermöglicht und unterstützt haben: Den Mitwirkenden, die ihre Flucht- und Vertreibungsgeschichten eingebracht haben, den freundlichen Helfern, die beim Auf- und Abbau der Ausstellung mitgearbeitet haben und dem Musiker Robert Fleischer, der die Eröffnung an der Orgel und am Klavier begleitet hat. Er brachte Kompositionen von Franz Koringer, der aus der Batschka stammte, und von Kurt Schwaen, einem gebürtigen Schlesier, zum Klingen.

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Ein nach allen Seiten offener Raumkörper symbolisierte die „Neue Heimat“, in der sich die zugewanderten Familien nach dem Krieg niedergelassen haben. Die dünnen Seile, die aus der Mitte des Raumkörpers bis an die Außenwände der Wochentagskapelle führten, verwiesen auf die Himmelsrichtungen, aus denen die sogenannten „Volksdeutschen“ zugewandert waren. Sinnbildlich für alle Vertreibungen hing ein Koffer an den gebündelten Seilenden im Zentrum des Raumkörpers. Die Adresse darauf verweist auf eine junge Mutter, die mit ihren zwei kleinen Kindern ihre damalige Heimat im Sudetenland verlassen musste.

DSC_7502Die persönlichen Flucht- und Vertreibungsgeschichten waren auf schwarzen Tafeln entlang der Außenwände der Wochentagskapelle präsentiert. Eine Tafel blieb leer. Sie war all jenen gewidmet, die nicht ankommen konnten.

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Die Leihgaben der Mitwirkenden wurden in Vitrinen und an den Außenseiten des Raumkörpers gezeigt.

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Fotos: © Peter Sackel, © Elke Sackel